Überall in deutschen Großstädten ist der Wohnraum knapp. Der Platzmangel ist auf die demographische Entwicklung zurückzuführen. Die Bevölkerung wächst: in Deutschland müssten jedes Jahr eigentlich 200.000 Wohnungen gebaut werden um der Nachfrage gerecht zu werden. Dies berichtet SÄBU Holzbau GmbH in einer Pressemeldung.
Kaum Bauflächen
In manchen Städten ist die Situation besonders prekär. In der bayerischen Landeshauptstadt München könnten laut Berechnungen des Eduard Pestel Instituts in 15 Jahren fast 300.000 Wohnungen fehlen. Weitere Faktoren, die das Problem beschleunigen, sind die alternde Bevölkerung sowie neue Vorschriften, die die Energieeffizienz betreffen. Häuser älteren Datums sind zumeist nicht wärmedämmend und seniorengerecht. Bauflächen sind rar gesät – deshalb müssen alternative Lösungen gefunden werden. Eine ist die Aufstockung von Bestandsgebäuden in Holzbauweise. Die Zusatzetagen seien in kürzester Zeit errichtet, so die SÄBU Holzbau GmbH. Dagmar Englert-Friedrich, verantwortliche Architektin bei der GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH, berichtet von der Situation in der Stadt: „Problematisch ist vor allem, dass zum einen die Wohnflächen sehr begrenzt sind und zum anderen der Bedarf an großen Wohnungen zunimmt.“ Eine Lösung könnte also zum Beispiel die Nachverdichtung sein. Die GWG schuf zuletzt am Innsbrucker Ring 39 neue Unterkünfte mit einer Gesamtgröße von fast 2.800 Quadratmetern. Drei Bestandsbauten wurden erweitert – in die Vertikale und per Holzbauweise.
Mehr Wirtschaftlichkeit
„Diese Aufstockungen haben den Vorteil, dass auf unserem eigenen Grundstück auf sehr wirtschaftliche Art mehr Wohnraum geschaffen werden kann“, sagt Englert-Friedrich. Christine Machacek, Geschäftsführerin der ausführenden Säbu Holzbau GmbH, erklärt: „Durch die zusätzlich erstellten Nutzflächen in bereits vorhandenen Immobilien werden sowohl die Erschließungen als auch die Tragwerke mehrfach genutzt.“ Das Unternehmen fertigte die Wände für die neuen Wohnungen bereits im Vorfeld und setzte sie dann vor Ort per Kran auf das vierte Geschoss. Für die jeweilige Rohbaumontage wurden nur fünf Tage benötigt. Auch auf den Schallschutz wurde großer Wert gelegt, heißt es.