Laut Umfrage haben mehr als 70 Prozent der Bauherren keine Einwände dagegen, höhere Kosten für nachhaltige Immobilien in Kauf zu nehmen. Nach der Umfrage des Beratungsunternehmens Roland Berger sind
Bauherren bereit, einen Aufschlag von neun Prozent der Nachhaltigkeit wegen zu zahlen.
Hieraus leitet sich für Deutschland ein zusätzliches Investitionspotenzial von 13 Milliarden Euro ab. Thorsten Henzelmann von Roland Berger sieht hierin enorme Potenziale für den Immobilienmarkt. Lohnenswert sei diese Entwicklung für jeden – den Projektentwickler, die Bauindustrie, den Vermieter sowie den Betreiber der nachhaltigen Immobilie.
Bei den Mietern ist die Tendenz ähnlich: Einen Aufschlag von 4,5 Prozent würde ein Großteil der Befragten dulden. Dennoch betrachten drei Viertel die Immobilie ausschließlich als Produktionsfaktor, für jeden Dritten ist sie eine strategische Ressource. Diese Sichtweise hat sich im Vergleich zu 2006 kaum verändert. Hinzu kommt, dass die Vielzahl an Nachhaltigkeitszertifikaten die Überschaubarkeit und somit die Akzeptanz und das Vertrauen behindern.
An Zertifikaten wie LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) und dem Deutschen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen wird ferner kritisiert, dass sie die ökologischen Aspekte über die wirtschaftlichen Gesichtspunkte stelle. Außerdem sei der Energieverbrauch einer Immobilie ausreichender Indikator für seine Nachhaltigkeit.