Entgegen immer wieder vorhergesagter Einbrüche der Preisentwicklung mallorquinischer Immobilien steigt der Verkaufswert seit Jahren an. Eine kurzfristige Flaute gab es nur 2020, infolge der Corona-Pandemie. Aber selbst damals konnte von einem wirklichen Preiseinbruch nicht die Rede sein. Vor allem ausländische Käufer drängen sich um Wohnimmobilien aller Preisklassen.
Immobilien auf Mallorca sind international beliebt
Soll man nun aktuell eine Wohnung, eine Villa oder eine Finca auf Mallorca kaufen oder lohnt das Abwarten?
Die Balearen mit ihrer größten Insel Mallorca erweisen sich seit Jahren in Bezug auf Spanien, aber auch im internationalen Vergleich, als besonders krisenresistent. So stiegen nach dem Platzen der letzten Immobilienblase 2008 die Preise für Immobilien nahezu ununterbrochen.
Weder die Pandemie, noch die Inflation oder der Ukraine-Krieg, die sich in anderen Bereichen verheerend auswirkten, konnten das Interesse an Immobilien auf Mallorca bremsen. Woran liegt das?
Investoren lockt vor allem der stabile Markt, andere lieben die Ferieninsel aufgrund ihres perfekten Klimas und der freundlichen Einheimischen. Gerade Deutsche betrachten Mallorca gern als ihr zweites Zuhause. Sie stellen daher eine der größten Käufergruppen mallorquinischer Immobilien und konkurrieren dabei unter anderem mit Schweden, Schweizern und Briten.
Mehr Immobilienkäufe durch Ausländer als auf den Balearen gibt es nur in:
- Alicante
- Santa Cruz de Tenerife
- Málaga
Bereits mehrfach in diesem Jahr rechneten Immobilien-Fachleute mit sinkenden Preisen auf den Balearen. Letztlich kletterten diese jedoch immer weiter auf aktuell 3690 Euro pro Quadratmeter (11/2022). Das entspricht einer Preissteigerung von 11,2 Prozent innerhalb eines Jahres. Im Jahr 2018 waren es sogar rund 1000 Euro weniger!
Aktuelle Vorhersagen der Immobilienpreisentwicklung
Kürzlich erschien eine Studie der Abteilung Analysen und Märkte von Bankinter. Die spanische Bank rechnet für das gesamte Land damit, dass 2023 die Immobilienpreise um 3 Prozent und im Folgejahr um 2 Prozent sinken werden. Sie orientiert sich dabei an der erwarteten Entwicklung der Weltwirtschaft im Rahmen der aktuellen Krisen, deren Ende bislang nicht absehbar ist.
Fraglich bleibt jedoch, ob diese Prognose auf Mallorca zutreffen wird, zeigte sich die Insel doch bislang ausgesprochen stabil. Sie profitiert dabei von ihrer Insellage und der verkehrstechnisch guten Anbindung. Seit 2022 reisen über den Luftweg vermehrt auch US-Amerikaner nach Mallorca. Damit kommen weitere potenzielle Kaufinteressenten auf die Insel.
Eine Beschränkung des Zugangs zum örtlichen Immobilienmarkt droht außerdem vonseiten der Politik, die den Kauf an eine Residenzpflicht koppeln möchte. Derzeit wird geprüft, ob dies mit spanischem und EU-Recht vereinbar wäre.
Kaufen oder abwarten?
Immobilien als sichere Wertanlage sind in Zeiten von Inflation beliebt. Die Stabilität des mallorquinischen Immobilienmarktes erscheint dabei besonders verlockend. Wer also sein Geld in eine lukrative Ferienimmobilie investieren möchte oder gar ans Auswandern denkt, der könnte ein Zögern möglicherweise bereuen. Auch die Konditionen einer Immobilienfinanzierung werden voraussichtlich ungünstiger werden, da mit weiter steigenden Zinsen zu rechnen ist.
Fazit
Trotz der Vorhersage fallender Immobilienpreise in Spanien sollte man sich darauf nicht verlassen. Die Entwicklung der vergangenen Jahre spricht eher für ein weiteres Ansteigen auf Mallorca. Angesichts Inflation und geplanter Gesetzesänderungen bezüglich des Immobilienerwerbs auf der Insel könnte sich ein Zögern als Nachteil erweisen.