Frankfurt zählt zu den schwierigsten Immobilienmärkten in Deutschland. Die Mieten steigen seit Jahren und der Fehlbestand an Wohnungen hat Schätzungen zufolge über 35.000 Einheiten erreicht. Trotzdem gibt es inzwischen ein kleines Signal der Entspannung. Die Wohnungsversorgungsquote hat sich erstmals ein wenig versbessert.
9,36 Euro pro Quadratmeter
Die Bewohner Frankfurts und Menschen, die in die Main-Metropole ziehen wollen, können ein wenig aufatmen. Aus dem kürzlich veröffentlichten Wohnungsmarktbericht 2018 lässt sich ableiten, dass sich der Immobilienmarkt der Stadt ein wenig entspannt hat. Eine der wichtigsten Kennzahlen, die auf eine Entspannung hindeutet, ist die sogenannte Wohnungsversorgungsquote. Sie ist von 91,2 auf 94,4 Prozent angestiegen.
Die Wohnungsversorgungsquote gibt das Verhältnis von Wohnungen und Haushalten wider. Bei einer Quote von 100 Prozent müssten beispielsweise alle Haushalte über eine eigene Wohnung verfügen. Eine mögliche Erklärung für den Anstieg der Quote ist jedoch die erstmalige Berücksichtigung von Wohnheimen in der Statistik, die zu einer Erhöhung des Wohnungsbestandes um gut 10.000 Einheiten führte.
Aber auch die Bauaktivität in Frankfurt ist seit Jahren im Steigen begriffen. Nach knapp 5.800 Baugenehmigungen im Jahr 2017 wurde 2018 ein Rekordwert von über 7.300 Genehmigungen erreicht. Allerdings stieg gleichzeitig auch die Zahl der noch nicht realisierten Bauprojekte auf über 12.000 an. Bereits seit 2010 bleibt die Zahl der realisierten Projekte hinter der Anzahl der Baugenehmigungen zurück. Schätzungen zufolge fehlen derzeit immer noch über 35.000 Wohnungen in der Stadt.
Von der leichten Entspannung am Frankfurter Immobilienmarkt haben die meisten Mieter nur wenig bemerkt. Für ihren Wohnraum mussten die Frankfurter in den letzten Jahren immer tiefer in die Tasche greifen. Während die Netto-Miete vor zehn Jahren noch bei 7,45 Euro lag, sind inzwischen (2018) 9,36 Euro pro Quadratmeter fällig. Eine der Folgen der kontinuierlich steigenden Mieten ist, dass die Fluktuationsrate in Mietwohnungen immer stärker abnimmt. Wer nicht unbedingt muss, bleibt in seinen „alten“ vier Wänden, um nicht noch mehr Miete bezahlen zu müssen.