Laut übereinstimmenden Medienberichten soll das Berliner Tempodrom zwangsversteigert werden. Am 17. Februar 2010 komme der Bau im Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg unter den Hammer.
Der „Tagesspiegel“ berichtet in seiner Dienstagsausgabe, dass sich die Landesbank Berlin durch die Zwangsversteigerung einen Teil der Millionen zurückholen wolle, die sie den Betreibern beim Bau geliehen hatte. Zur Höhe der Forderungen wurden keine Angaben gemacht. Hintergrund sind die gescheiterten Verkaufsverhandlungen für das Veranstaltungszelt, das 2001 eröffnet wurde. Auch das Land Berlin ist betroffen: es bürgt für Baukosten in Höhe von 12,7 Millionen Euro. Laut Expertenmeinung werde ein großer Teil dieser Bürgschaft fällig.
Der Verkehrswert des Gebäudes liegt inzwischen nur noch bei 3,17 Millionen Euro. Vorausgegangen war ein politischer Skandal, da sich die Baukosten für das Tempodrom auf rund 33 Millionen fast verdoppelt hatten. Der ehemalige Bausenator und Förderer des Projekts Peter Strieder (SPD) trat deshalb 2004 zurück. Ungeachtet dessen läuft das Veranstaltungsgeschäft ordentlich: der Betreiber „Treugast“ holte 2009 rund 300 000 Besucher ins Festzelt.