Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund stellte am Montag in Berlin Vorschläge für strengere Gesetze vor, um gegen Mietnomaden vorzugehen. Als Mietnomaden werden Menschen bezeichnet, die keine Miete zahlen und von Wohnung zu Wohnung ziehen.
Vermieter sprachen sich jetzt für eine Gesetzgebung aus, mit denen sie vor Gericht rasche Räumungsklagen durchsetzen können. Der Generalsekretär von Haus & Grund, Andreas Stücke, sagte, Mietbetrüger verursachten pro Fall bis zu 30 000 Euro Kosten. „Diese Mietnomaden drehen Rechtsstaat und Vermietern eine lange Nase. Die Koalition muss ihnen das Handwerk legen.“ Bundesweit soll es ca. 15 000 Mietnomaden geben. Diese hinterlassen die Wohnungen meist in schlechtem Zustand, sodass die Behausungen renoviert werden müssen.
Haus & Grund plädiert dafür, dass per einstweiliger Verfügung eine Wohnung künftig im Schnitt schon nach etwa 9 statt 21 Monaten geräumt werden kann. Im Koalitionsvertrag von CDU und FDP wurde vereinbart, das Mietrecht hier zu verschärfen. „Das darf nicht auf die lange Bank geschoben werden“, sagte der rechtspolitische Sprecher der FDP- Fraktion, Christian Ahrendt. Viele private Vermieter seien zur Altersvorsorge auf Mieteinnahmen angewiesen.
Der Deutsche Mieterbund lehnt ein schärferes Mietrecht ab. „Seit Jahren hält sich die Mär eines großen Mietnomadenproblems in Deutschland. Wir gehen davon aus, dass es sich um seltene Einzelfälle handelt“, sagte Mieterbund-Sprecher Ulrich Ropertz gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Realistisch seien etwa 1000 Fälle.