Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im vergangenen Jahr (2013) mehr Baugenehmigungen in Deutschland eingereicht, als in den 10 Jahren zuvor. Damit erreichte der Bauboom in Deutschland einen neuen Höchststand. Trotzdem reicht das Angebot an Immobilien in vielen boomenden Großstädten wie Berlin oder München nicht aus, um die stetig wachsende Nachfrage zu bedienen. Daher dürften die Preise für Mieten und Eigentumswohnungen sowie Häuser in den deutschen Großstädten weiter steigen.
Insgesamt stieg die Zahl der Baugenehmigungen um 12,9 Prozent auf 270.364 an. Dies sei bereits der 5. Anstieg in Folge. Im Jahr 2012 lag der Anstieg bei den erteilten Baugenehmigungen bei 4,8 Prozent, 2011 sogar bei unglaublichen 21,7 Prozent.
Positiver Bautrend wird sich 2014 deutlich fortsetzen
Die deutsche Baubranche rechnet wegen der guten Beschäftigungszahlen, der sehr starken Zuwanderung aus dem Ausland und sehr niedriger Zinsen am Kapitalmarkt auch 2014 mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends. Vor allem in den Ballungsräumen gäbe es eine sehr hohe Nachfrage nach neuem Wohnraum. Während 2013 insgesamt 230.000 Wohnungen fertiggestellt wurden, dürften es dieses Jahr 255.000 bis 260.000 Stück sein.
Dies reiche allerdings laut Statistischem Bundesamt in den Groß- und Universitätsstädten Deutschlands nicht aus, um die hohe Nachfrage nach Wohnraum zu befriedigen. An diesen Standorten werde immernoch zu wenig gebaut. In Berlin lag der Bevölkerungsanstieg in den letzten 3 Jahren bei rund 40.000 Einwohnern pro Jahr, was gut 20.000 Haushalten pro Jahr entspricht. Im gleichen Zeitraum wurden in Berlin aber nur je 10.000 Baugenehmigungen pro Jahr erteilt. Investoren zögerten, da in den meisten Großstädten überwiegend nur noch in den Randlagen gebaut werden könne und nicht in den renditestarken Innenstadtlagen.
Angebot an neuem Wohnraum reicht in Großstädten bei weitem nicht aus
Experten rechnen damit, dass 2014 die Mieten und Preise für Wohnungen um gut 3 Prozent steigen werden. Deutlich über dem Durchschnitt dürften dabei die Großstädte Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München liegen, da dort das Angebot an neuem Wohnraum nicht mit der wachsenden Nachfrage Schritt hält.
Eigentumswohnungen gewinnen stark an Attraktivität, wenn man sich die Zahlen der erteilten Baugenehmigungen für Eigentumswohnungen ansieht. Diese zogen im vergangenen Jahr um 15,3 Prozent auf insgesamt 66.355 an. Den geringsten Anstieg gab es bei den Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser, diese nahmen nur um 1,1 Prozent auf insgesamt 89.442 Stück zu. Mehrfamilienhäuser mit mindestens 3 Wohnungen sind hingegen bei den Bauherren wesentlich beliebter. Hier betrug der Anstieg bei den Baugenehmigungen 22,3 Prozent auf insgesamt 117.666 Stück.